Das Abenteuerlager am Rande des Ruhrgebietes

Tagesbericht 26.6.2023

Montag, 26. Juni

Die drückende Hitze der letzten Tage ist vorbei. Den ganzen Tag über bringt ein leichter Wind die lang ersehnte Abkühlung, ohne wirklich kalt zu sein. Das Leben im Camp mit all seinen Regeln hat sich schon weitgehend eingependelt. Der Alltag zwischen Zeltwand und Freiluft, zwischen Jesus und Sherlock Holmes kann nun volle Fahrt aufnehmen.

Das spürte auch Jonathan. Der Zwölfjährige ist einer von acht Jungs, die in Zelt 1 wohnen. Der Schüler entpuppt sich als Feinschmecker. „Es gab am Montag leckeres Essen und am Abend das Stockbrot am Lagerfeuer war auch gut“, fasst der Schüler seine kulinarischen Erfahrungen zusammen. Natürlich gab sich der Junge auch alle Mühe, die dabei aufgenommenen Kalorien bei Sport und Spaß wieder zu verlieren. Am Nachmittag bot das große Geländespiel auf der Campwiese dazu reichlich Möglichkeiten. Die Zeltbewohner traten als Teams gegeneinander an und versuchten möglichst viele Farben zu sammeln. Nein, Zelt 1 wurde trotz aller Anstrengungen nicht zum Siegerteam. Die meisten Farben sammelten die Mädchen aus Zelt 5. 

Feline (9) gehörte mit zur Gewinnerriege und unterstrich: „Wir haben die meisten Farben gesammelt“. Der zweite Höhepunkt des Ferientages war für das Mädchen die Stockbrotfete in der Abenddämmerung am Lagerfeuer. Feline verbrachte schon im vergangenen Jahr die Ferienwoche im Sola und konnte deswegen schon am Dienstag eine Zwischenbilanz ziehen: „Es ist so schön, wie im letzten Jahr.“

In ähnlich glücklicher Ferienstimmung ist Emilia. Sie findet sich im Zelt 6 zusammen mit den anderen Mädchen ihrer Gruppe wieder. Nur ein einziger Punkt trübt etwas ihre erkennbar gute Laune: „Ein Mädchen von uns ist schon wieder weg, weil sie Heimweh hatte.“ Besonders viel Spaß machte der Schülerin die Mitarbeit an der Plakatwand, die nun einen Teil der Wand im Gemeinschaftszelt ausfüllt. Emilie: „Wir haben für jeden Schöpfungstag einen ein Pappplakat gebastelt und jeweils die Dinge abgebildet, die Gott an diesem Tag geschaffen hat. Das hat mir viel Spaß gemacht!“ Selbst das Zeltaufräumen kann die Ferienlaune der Schülerin nicht trüben. Sie verbindet diese Feststellung aber mit einem kleinen Geständnis: „Das Zelt sieht jetzt besser aus, wie mein Zimmer!“

Bei Jungen und Mädchen gleichermaßen beliebt, sind die Spiel- und Bastelstationen, die die Mitarbeiter vormittags und später am Nachmittag aufbauen und Betreuen. Doch wer sind eigentlich die erwachsenen Mitarbeiter?

Kirsten hat an diesem Nachmittag einige Mädchen um sich gesammelt, um Armbänder zu basteln. Sie zeigt der Gruppe, wie die Bändel geschnitten, die Steinchen mit jeweils einem Buchstaben aufgezogen werden und (besonders wichtig) wie die beiden Enden fest zusammengeknotet werden.

Dabei hat die Betreuerin, die in diesem Jahr zum dritten Mal beim Sola mitarbeitet, einen Beruf, der mit Basteln und manueller Arbeit nichts zu tun hat: „Ich bin eigentlich Softwareentwicklerin“. Zum Sola sei sie durch die Werbung von Marc und Alex in ihrer Heimatgemeinde in Dortmund gekommen. „Ursprünglich habe ich mich als Küchenhelferin gemeldet“, beschreibt sie ihren Einstieg. Dass sie inzwischen Zeltmitarbeiterin und eine von drei Erwachsenen ist, die sich rund um die Uhr in Zelt 5 um die jungen Bewohnerinnen kümmern, sei ursprünglich nicht ihr Ziel gewesen. Inzwischen, so bekundet die Dortmunderin, mache es ihr viel Freude, Kinder beim basteln zu begleiten, zu trösten und sie zu betreuen. Mit dieser Feststellung ist das kleine Interview aber schon beendet. Die Mädchen wollen endlich ihre Armbänder fertig machen.

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