Mittwoch, 28. Juni
Der Freibadbesuch ist nach allgemeinem Bekunden der Beteiligten zu einem Höhepunkt des diesjährigen Sola geworden. Dabei war es am frühen Morgen noch nicht klar, ob es den Bade- und Schwimmevent überhaupt geben wird. Der Grund dafür war natürlich das Wetter. Es war kühl geworden und die dunklen Wolken drohten mit unerfreulichem Regen. Per WhatsApp baten die Organisatoren um Gebetshilfe. Und tatsächlich! Gott hatte Erbarmen. Der Regen wurde verschoben. Am späten Vormittag konnten sich Jungen, Mädchen und Betreuer auf den Weg ins rund fünf Kilometer entfernten Freibad der Stadt Selm machen.
Die Kinder hatten auch eine besonders wichtige Transportlast zu bewältigen. Auf einem Bollerwagen befand sich der riesige Topf mit der Mittagssuppe. Der Weg zum Freibad verlief ohne Probleme. Die Camporganisatoren hatten die bevorstehende Invasion des Geländes natürlich mit dem Bademeister abgesprochen. Der Hausherr hatte deshalb den Betriebseingang des Geländes geöffnet. Die muntere Kinderschar samt des riesigen Suppentopfs kamen deshalb problemlos auf das Areal.
Aber war es angesichts des kühl gewordenen Wetters nicht zu ungemütlich, ins Wasser zugehen? Finn (9) aus Zelt 3 zeigte am Abend für dieses Bedenken kein Verständnis. Der Junge, der sich während des Gesprächs als Wasserratte outete verwies zunächst darauf, dass das Duschwasser warm gewesen sei. Mit leichtem Bedauern meinte er, die Mädchen hätten sich nur kalt abduschen können. Nach dem Duschen haben die Campkids im Wasser getobt und hatten gar keine Gelegenheit, zu überlegen, ob Wasser nun kalt oder warm ist. Wieder an auf festem Boden sorgten ein Volleyballturnier und andere Spiele dafür, dass es niemandem zu kühl wurde.
Waren die Mädchen also die Heldinnen des Tages, weil sie im Gegensatz zu den Jungs kalt duschen mussten? Angel (12) aus Zelt 6 hatte das Duschen anders in Erinnerung als von Finn beschrieben. „Also bei mir war das Duschwasser warm“, beschrieb sie ihre Selmer Erfahrung. Des Rätsels Lösung war Betreuerin Daggy. Die resolute westfälische Hausfrau hatte zunächst selbst (und natürlich) kalt geduscht. Sie wandte sich deswegen an einen der Bademeister, der dann das warme Wasser freigab. Daggy: „Sonst hätten alle kalt duschen müssen.“
Im Wasser tobten die Mädchen natürlich auch. Die Zwölfjährige berichtete: „Wir tauchten und taten danach so, als würden wir Tee trinken.“ Dafür dass Angel am Nachmittag viel zu lachen hatte, sorgte Emilia. Emilia sah so lange auf Angel, bis sie lachen musste. Einen eigentlichen Grund für diese Fröhlichkeit habe es nicht gegeben. Den Mädchen machte der Freibadtag einfach viel Freude. Finn wie Angel gefiel es, dass die Campgruppe mit wenigen Ausnahmen die einzigen Besucher der kommunalen Badeanstalt waren.
Nach der Rückkehr zum Sola-Camp und dem Abendessen waren die Kinder keineswegs müde bis bettreif. Der Tag endete erst mit dem Würstchengrillen am abendlichen Lagerfeuer.