Das Abenteuerlager am Rande des Ruhrgebietes

Tagesbericht Sonntag

Der erste Tag im Sola-Zeltcamp hat es gezeigt – das interne Alarmsystem muss dringend überarbeitet werden. Was war geschehen? Zwei dunkle Gestalten, Insider behaupten, es seien die falschen Musketiere, nutzten einen günstigen Augenblick und brachten Schuhe und Bänke durcheinander. Zunächst wurden einige Jungs verdächtigt, das Schuhchaos angerichtet zu haben. Sie beteuerten ihre Unschuld.  Weitere Nachforschungen der echten Musketiere rückten schließlich das Bild zurecht – einige Jungen und Mädchen hatten zwar die dunklen Gestalten gesehen, sich aber offenbar nicht getraut, den am Vormittag vereinbarten Alarmplan umzusetzen. Immerhin gibt es jetzt zwei Steckbriefe, auf denen, im Kinderstil gezeichnet, die Porträts der Unholde zu sehen sind. Die Kinder haben nun alle die Aufgabe, sofort Alarm zu schlagen, wenn einer oder gleich beide Unholde das Camp betreten. Der Höhepunkt des langen Ferienlagertages führte die Kinder in ein Waldstück.

Der erste Tag

Der erste richtige Tag im Sommercamp galt dem Kennenlernen. Dem Kennenlernen des Zeltplatzes und der 42 Kinder unter sich. Dieses gegenseitige Kennenlernen hatte schon in der Nacht begonnen. Ein Mädchen berichtete: „Wir in unserem Zelt wollten einschlafen. Das ging aber nicht, weil das andere Zelt so laut war.“ Im anderen Zelt sind auch Mädchen untergebracht und die hatten sich viel zu erzählen. Die Mädchen konnten sich friedlich einigen und schließlich haben alle geschlafen. 

Der Sonntag war mit Spiel und Basteln angefüllt. Im „Germanenhaus“, einer alten Holzhütte, durften Jungen und Mädchen schnitzen. Da verwandelte sich mancher Ast in ein Messer und mancher Stock zeigte sich ohne Rinde in strahlendem weißgelb. Gleich hinter dem Germanenhaus gegenüber dem Kochzelt, hatten sich einige Mädchen unter Anleitung von einer Mitarbeiterin das schließlich erfolgreich erreichte Ziel gesetzt, aus einigen alten Brettern ein Schuhregal zu basteln. Eines der Campmädchen erklärte: „Wir Mädchen können so etwas auch.“

Wer weder schnitzen noch Schuhregale bauen wollte, fand am Hochturm gleich zwei Spielmöglichkeiten. Auf der einen Seite war eine Kletterwand angebracht und gegenüber auf der Vorderseite gab es ein Kistenstapeln, bei dem das stapelnde Ferienkind gehalten und gezogen an einem dicken Ledergurt mit in die Höhe gehievt wurde.

Frisbyscheiben flogen durch die Luft, kleine Säcke wurden aus drei, vier Metern Entfernung auf ein Loch in einem Holzgestell geworfen. „Cornhole“ hieß dieses Spiel, das besonders den größeren Kindern Spaß machte. Es muss kaum erwähnt werden, dass auch Fußball gespielt worden ist. 

Die erwähnten Unholde ließen sich zumindest am Nachmittag und am Abend nicht mehr blicken.

Der Tages-Höhepunkt

Um Nummern ging es bei dem Geländespiel, mit dem der Tag ausklang. Die Regeln waren auf Anhieb nicht für jeden verständlich. Doch die Geduld der Camp-Mitarbeiter, wenn es darum geht, irgendetwas zu erklären, scheint endlos. Zunächst versammelten sich die Kinder nach dem Abendbrot um das Essenszelt und bekamen hier per Powerpoint die Einweisung. Bei Erwachsenen würde man von einem „Briefing“ sprechen und genauso aufmerksam hörten die Mädchen und Jungen auch zu. 

Die Gemeinde hatte das Spiel in einem rund zwei Kilometer entfernten Waldstück erlaubt, das direkt an den Selmer Wohnbereich anschließt. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Jeder Teilnehmer bekam einen Umhang mit einer dreistelligen Zahl. Die Gruppe gewann, die am meisten Nummern der Gegenseite gesehen oder erraten hatte. Gleichzeitig galt es, die eigene Rückennummer so gut wie möglich „unsichtbar“ zu machen. Verstecken hinter Bäumen und Hecken oder das Gehen oder Sitzen Schulter an Schulter waren einige der Möglichkeiten, die  Nummer zu verstecken. Die auf dem Gelände verteilten Schiedsrichter sorgten immer wieder dafür, dass sich niemand zu lange versteckte, denn das Spiel sollte ja weitergehen. Wessen Nummer erraten wurde, musste seinen Umhang abgeben. 

Ein Spielunfall lief glimpflich ab. Ein Junge war am Nachmittag beim Spielen auf dem Zeltgelände von einem Gegenstand getroffen worden. Die vor Ort anwesende Rettungssanitäterin kümmerte sich um das Kind. Die Eltern wurden informiert und fuhren mit ihm in die Klinik. In der Klinik wurde festgestellt, dass die Verletzungen nicht besonders schlimm waren und am Abend war der Schüler wieder im Lager.

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